Montag, 1. August 2022

The Way to Cape Town #1

Nun hat er uns wieder - der Alltag - das Radtrikot tauschten wir bereits am Montag, 2 Tage nach Ankunft in Riva del Garda, mit der Arbeitslatzhose aus. Doch nun alles von Anfang an...

Nach dem Zieleinlauf am Gardasee und einer sehr gut besuchten Siegerehrung am Nachmittag, fiel auch dieses Jahr die Afterraceparty den Corona Schutz Bestimmungen zum Opfer. Auf der einen Seite schade, hätten sich doch sicher noch paar nette Gespräche mit Gleichgesinnten ergeben, zum anderen war so mehr Zeit für "la dolce vita". So hatten wir genügend Zeit die Vorzüge der italienischen Köstlichkeiten ausgiebig zu genießen und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.

Unser Rücktransfer zum Startpunkt Lienz erfolgte per Bus 9 Uhr Sonntag morgen. Schwer bepackt standen wir überpünktlich am Busbahnhof von Riva del Garda, mehrere Doppelstockbusse warteten auf uns. Auch hier wieder feinste Teamtaktik - Eric als erster in den Bus - um uns die besten Sitzplätze zu sichern und ich mit unseren Koffern an der Verladeklappe vom Bus - "Ein Team - Ein Ziel!" Im Bus angekommen sah ich unsere Luxus Bestuhlung, obere Etage 1. Reihe! Mit der weißen Voraussicht eines klimatisierten Fahrzeugs und meiner Sensibilität bezüglich selbiger befand sich eine Weste in meinem Handgepäck, welche ich auch ziemlich schnell anzog. Der Rücktransfer selbst gestaltete sich problemlos, zog sich aber massiv in die Länge, fast anstrengender als eine Etappe der Transalp selbst, so kamen wir Sonntag 21 Uhr wieder in Freiberg an.

In der folgenden Arbeitswoche kam dann das, was kommen musste, bereits während der Busfahrt war es mir klar - leichter Schnupfen. Die Klimaanlage im Bus hat mich, trotz Weste, zur Strecke gebracht. Rudi laborierte in der ersten Woche, noch an den Folgen seiner Knieschmerzen von während der Tour und so konnten wir gemeinsam eine Woche nur mit angezogener Handbremse trainieren. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Mit Beginn der 2. Woche nach Transalp konnten wir aber gemeinsam vollumfänglich ins Training einsteigen und solide trainieren.

Kurz noch abschließend zur Transalp, rein von den Höhenmeter und Kilometer zahlen, war die diesjährige und letztjährige Transalp annähernd gleich. Die Charakteristik der Strecke aber Grund verschieden, hatten wir im letzten Jahr eine knallharte MTB würdige Strecke mit großen Abschnitten, wo echte Fahrtechnik gefragt war, so war dieses Jahr eher Mut der Teilnehmer entscheidend, die Bremsen möglichst lange offen zu lassen, um Speed zu generieren, weil es größtenteils auf Schotter oder sogar Asphalt Up- und Downhill ging. Dies spiegelt sich auch in den Fahrzeiten wieder, waren wir letztes Jahr bei gleichen Eckdaten immer etwas länger unterwegs. Wenn es nach uns geht, darf es ruhig etwas Gröber sein, vielleicht erwartet uns das in Kapstadt.

Südafrika wirft seine Schatten voraus und für uns lautet nun das Motto: nach der Transalp ist vor dem Cape Epic. Eric konnte uns durch seine schnellen Finger an der Tastatur und akribischer Vorbereitung der Anmeldung am 28.3. 15 Uhr mit Eröffnung des Anmeldeslots einen Startplatz sichern! Da es mehr durch Zufall und wahrscheinlich einer gehörigen Portion Glück dazu kam einen Startplatz für dieses Event zu ergattern, war die Freude riesig! Schnell war aber auch klar, das organisatorisch hier eine ganz andere Nummer auf uns wartet.

Der erste Weg führte uns ins Freiberger Reisebüro Shangri La, ein Geheimtipp wenn es etwas individueller werden soll - buchten wir dort sofort unsere Flüge, um noch einen guten Frühbucher Preis abzugreifen. Der Plan sah vor, dass wir 4-5 Tage vor Rennbeginn runter fliegen, um uns etwas zu klimatisieren, 8 Tage Rennen fahren und mit Zieleinlauf unsere Mädels "nach fliegen", um im Anschluss eine 14 tägige Rundreise durch Südafrika zu unternehmen.

Weitere Schritte waren abklären von Impfungen, welche eventuell nötig sind, um in Südafrika einreisen zu können, dies scheint aber relativ entspannt zu sein, wenn man das Standard Impfprogramm intus hat. Der Transport der Räder gab mir noch Kopfzerbrechen, habe ich es beim Transport im Auto bisher selbst in der Hand gehabt die Räder adäquat zu verstauen, muss ich beim Flugzeugtransport auf das Feingefühl der Verlader hoffen... denn das ist ja bekanntlich etwas gröberer Natur. Aus diesem Grund möchte ich nichts dem Zufall überlassen und habe mir einen gebrauchten speziellen Radtransportkoffer zugelegt. Auf verschiedenen diesjährigen Bikefestivals hatten wir die Möglichkeit, fast alle am Markt verfügbaren Koffer Systeme genauer unter die Lupe zu nehmen, schlussendlich entschied ich mich für den Preis/Leistungs Sieger "Evoc pro". Damit aber nicht genug, der Koffer mit Aufnahmesystem ist für Räder mit normalen Gabeln gemacht, mein Velo fährt aber mit Lefty - also nur einem Gabelholm auf der linken Seite. Entsprechend umgebaut und modifiziert musste die Aufnahme dafür werden, unser Media-Development-Direktor Hendrik hat mich dabei tatkräftig konstruktiv unterstützt! Ein Mann für alle Fälle! Rudi's Radkofferkauf steht noch aus, möchte er sich aber das gleiche Model anschaffen wie ich.

Weiterhin fand ein erstes Teamtreffen statt - Eric, Hendrik und ich werteten die Transalp inklusive Berichterstattung und Social Media aus, interessante Einblicke auf Zugriffe und Zugriffszahlen aus aller Welt gewährte uns unser Hendrik, sagenhaft was dieses Internet alles weiß! Im späteren Verlauf stieß dann durch einen riesen Zufall auch der "Rammelsberger Ultra Fanclub" hinzu und beteiligte sich ausgiebig an der Erörterung, um den Feinschliff an unserer nun Website www.handwerkeraufabwegen.de. Sehr interessante Vorschläge und Ideen kamen zu Tage, mal sehen was schlussendlich umzusetzen geht.

Da ich nach der Transalp eine Delle in meiner Hinterradfelge feststellen musste, war schnell klar - es wartet Arbeit auf Niels von Neelswheels. Nach reichlicher Analyse und einer ausführlichen Beratung seitens Niels konnte ich mich dann im riesigen Angebot des Carbonfelgendschungels für ein paar - für mich passende - moderne Carbonrundlinge entscheiden... garnicht so einfach bei dem riesen Angebot! Dabei wollte ich gern meine bestehenden Naben wieder nutzen um die Kosten zu minimieren... Neelswheels macht es möglich und so erhalte ich in den nächsten Wochen einen neu gebauten Laufradsatz getreu dem Motto - leichter, breiter, steifer!

Nun steht erstmal der Erzgebirgs-Bike-Marathon am kommenden Wochenende 7.8.2022 auf dem Programm, sozusagen DAS Radrennen im Sachsenlande... und definitiv der Höhepunkt für uns hier in der Heimat! Wir freuen uns drauf, sind bestens vorbereitet und hoffen auf ein gutes Bein am Sonntag!

Fortlaufend wollen wir euch nun hier, immer zu Beginn eines jeden Monats eine kleine Zusammenfassung geben um euch auf dem laufenden zu halten was unser großes Projekt "The way to Cape Town" betrifft.