Wie soll ich anfangen? Nach unserem Lebenstraum "Cape Epic 2023" und den nachfolgenden Vorträgen darüber, kam mehrfach die Frage aus dem Publikum "Wollt ihr das nochmal machen?". Diese Frage haben wir immer klar mit JA beantwortet, aber auch stets gesagt, dass es noch mehr solcher Events auf der weiten Welt gibt!
Auf meiner Bucket List stand auch damals schon eben dieses Brasil Ride Bahia und Eric heizte ich bereits seit längerer Zeit mit Promotion Videos an, um etwas Schwung in die Nummer zu bekommen. So nahmen die Dinge ihren Lauf, als Ende Oktober 2024 die Anmeldung zu diesem Radrennen eröffnete, schrieb ich kurz Eric und schon fanden wir uns in der Startliste wieder. Mein Teampartner hat da bekannter maßen einen schnellen Finger am Abzug und das ist gut so!
Was ist der Brasil Ride Bahia?
Der Brasil Ride Bahia 2025 ist eines der anspruchsvollsten und renommiertesten Mountainbike-Etappenrennen der Welt. In 7 Etappen vom 18. bis 25. Oktober 2025 treten internationale Spitzenathlet:innen und ambitionierte Amateure aus über 45 Nationen im Süden Bahias gegeneinander an – über rund 600 Kilometer und 10.000 Höhenmeter durch beeindruckende Landschaften der Mata Atlântica.
Die offizielle und stolze Bekanntgabe der Teilnahme am Event in Brasilien machten wir dann bei unseren Vorträgen im Golden Löwen Anfang 2025. Damals noch so fern, sitzen wir nun bereits mit -5h Zeitverschiebung am Pool in Arraial da Ajuda. Der Weg hier her war aber erstmal geprägt von Vorbereitungen wie unzählige Impfungen, Organisation von An- und Abreise, Hotel vor und nach dem Rennen, Insekten Schutz sowie natürlich die Räder frisch zu machen. Ganz wichtig war uns diesmal auch die Vorbereitung unseres Verdauungssystem, hatten wir doch 2023 in Afrika große Probleme damit. Dank des Hinweises meiner Vermieterin Romy unseren Magen-Darm mit einer speziellen Kur von OMNi-BiOTiC® vor um während der Reise entsprechend mit speziellen Bakterienstämmen vorzubereiten respektive zu unterstützen. Zusätzlich sind wir natürlich extrem sensibilisiert bei allem was wir zu uns nehmen - ich sag mal so, bis jetzt ist alles so wie es muss. Drückt die Daumen das dies bis zum Ende unseres Abenteuers so bleibt!
Die Anreise nach Brasilien erfolgte vom Dresdener Hauptbahnhof, wohin uns freundlicherweise mein Kollege Jakob von der elektro-union freiberg shuttlete. Von dort bis direkt unter den Frankfurt Flughafen ging es dann sehr entspannt mit der Deutschen Bahn. Der Abflug nach Sao Paulo verlief auch unspektakulär, lediglich der lange 12 Stunden Flug in Verbindung mit dem doch recht schmal gestrickten Sitzangebot bedurfte etwas Nehmerqualitäten unserer seits. Bei der Ankunft am riesigen Flughafen von Sao Paulo fielen wir natürlich extrem auf mit unseren großen Radkoffern, infolge dessen war aber wirklich jede Kontrolle auf dem Weg zum nächsten Check In unser! Die Koffer wurden dort so oft geröntgt, ich habe das Gefühl die Räder leuchten jetzt im dunklen. Bis auf eine CO2 Kartusche an Eric's Sattelstütze wurde aber wie zu erwarten nichts gefunden. Bei der Passage der letzten Kontrolle mussten wir sogar vorweisen das wir an einem Radrennen teilnehmen, sonst hätten die Bikes nicht weiter gekonnt oder verzollt werden müssen. Solch hochwertigen Fahrräder zählen wohl in Brasilien als Luxusgut und wird straff besteuert bei der Einfuhr. Somit stand dem kurzen 2 Stunden Anschlussflug nach Porto Seguro nichts mehr im Wege. Hier hat Eric bei der Buchung des Flugs das Häkchen bei Premium Economy gemacht und schon war der Flug einiges angenehmer, early boarding, extra Beinfreiheit und auf der 3er Sitzbank der Mittelplatz frei gelassen - gut investierte 10 Euro Aufpreis! Am Flughafen von Porto Seguro, welcher vergleichbar mit dem Fluglatz in Langhennersdorf ist, wartet dann bereits das von Eric organisierte Taxi welches uns nach Arraial da Arjuda zu unserem Hotel fuhr.
Als wir im Hotel ankamen, fiel uns sofort wieder auf, was wir bereits an den Flughäfen in Brasilien bemerkt hatten – fast niemand spricht Englisch. Genau diese Problematik stellte uns auch die folgenden Tage immer wieder vor kleinere Herausforderungen bezüglich der Konversation. Im Hotel selbst dann große Freude unserer seits, die Räder durften wie selbst verständlich mit auf das Zimmer respektive Balkon. Bei einer kurzen Ortskontrollrunde per Fuß und anschließender Montage der Räder spürten wir sehr schnell, dass wir aus dem europäischen Herbst kommen und hier die brasilianische Hitzepeitsche kräftig zuschlägt, kurz gesagt - man schwitzt bereits beim Kette ölen.
In den ersten beiden Tagen fuhren wir dann unsere Räder aus, erkunden abschnittsweise die Strecke und lernten Arraial da Ajuda kennen.
Ein sehr schönes Fleckchen Erde, wo Urlauber aus anderen Kontinenten höchstens mal bei eben diesem Brasil Ride angespült werden. Was wiederum etwas die Sprachbarriere erklärt. Auf der anderen Seite muss man aber sagen, nicht mal die jungen Leute können ansatzweise Englisch, in der heutigen Zeit von Sozial Media ist mir das ein Rätsel welches wohl ungelöst bleibt und uns bis an das Ende dieser Reise begleiten wird. Positiv zu erwähnen ist, dass unsere Räder unbeschadet und vollumfänglich funktionstüchtig angekommen sind, es uns hier an nichts fehlt, wir zum Glück bei bester Gesundheit sind und dies so hoffentlich anhält! Mit sehr viel bedacht gehen wir an das Thema Essen/Trinken heran, was uns vermutlich in Afrika so gekillt hat.
Auch desinfizieren wir mehrmals täglich, besonders vorm Essen, unsere Hände und haben zum Teil Maske im Flieger getragen.
Auch Tropisches Mükkenspray und je ein Moskitonetz hat den Weg in unsere Koffer gefunden und findet Verwendung! Wer mich kennt, weiß um meine Abneigung gegenüber diesem Getier. Das Thema Mücken ist hier Brand aktuell, mehrere unserer Impfungen sind aufgrund dieser kleinen Stechflieger durchgeführt wurden. Nicht ganz so penetrant wie im Spreewald aber definitiv ein ernst zu nehmendes Thema hier!
Wir genießen nun die Tage bis Sonntag und versuchen so gut es geht, unsere Körper an die Klimatischen oder besser gesagt Tropischen Bedingungen zu gewöhnen um dann bestmöglich vorbereitet an die Startlinie zu rollen!
Es scheint wieder ein ganz großes Abenteuer zu werden, ich vermute mal noch "wilder" als das bisher erlebte und freue mich alles mit Bild und Ton auf den GoPro Kameras zu dokumentieren!
Apropos GoPro, wärend wir hier in Südamerika anschwitzen, sitzt einer unserer größten Unterstützer, Fan, Team Media Direktor, Freund und Weltreisender - Ralle - zuhause vor dem PC und finalisiert unseren Video-Vortrag "4Islands - 5 Tage Radrennen in Kroatien 2025"! Danke Ralle!
Euch alle möchten wir deshalb gern am 7.11.25 ab 18 Uhr - Film start 19 Uhr - in den Goldenen Löwen Niederbobritzsch einladen.
Eintritt frei – gute Laune inklusive!
Nur Hunger und Durst müssen selbst bezahlt werden.