Montag, 19. August 2024

Swiss Epic 2024 - Prolog

Swiss Epic 2024 - Es ist angerichtet, unser zweites Etappenrennen in diesem Jahr steht unmittelbar bevor und wir sind bereit, es in den Schweizer Alpen ordentlich krachen zu lassen!

Die letzten Trainings zu Hause verliefen außerordentlich gut, der große Trainingsreiz unserer Transalp Teilnahme scheint nun langsam Früchte zu tragen. Auch unsere Räder sind komplett frisch geserviced, an meinem Cannondale fand der Umbau etwas intensiver statt, um mir ein wiederholtes Lockout Desaster wie zur Transalp zu ersparen, fand ein neuer Dämpfer plus der kompletten Blockiereinheit den Weg an mein Rad. Aus Ermangelung an verfügbaren Ersatzteilen meines mittlerweile in die Jahre gekommenen Rades, zog ich kurz einen Neukauf in Betracht, verwarf diesen Plan aber relativ schnell. Stattdessen beschäftige ich mich intensiv damit, welche Teile alternativ passen oder mit etwas Geschick und Finesse passend gemacht werden könnten - Handwerker halt.
Zudem hätte mich ein Neukauf wieder vor andere Probleme gestellt, die in der Kürze der Zeit höchstwahrscheinlich für bedeutend mehr graue Haare gesorgt hätte. Ziehe ich hier gewisse Parallelen zur Frauenwelt, erscheint das neue zuerst aufregend, weiß man aber am Ende des Tages sehr gut, was man(n) hat.

In den Tagen vor Abreise wollte noch allerhand erledigt sein, so wurde es wie jedes mal zum Schluss noch hektisch. Samstag Nachmittag vor Abreise traf sich dann noch die komplette handwerkeraufabwegen Crew auf dem Schlossplatz in Freiberg ein, um dem 11. Freiberger Fahrrad Zickzack beizuwohnen. Eigentlich hätten Eric, Susi und ich wiederholt als Team antreten müssen, um unseren letztmals errungenen Titel zu verteidigen, aus Sicherheitsgründen verzichteten wir aber wohlüberlegt! Susi und Hendrik's (unserer Media Development Direktor) Sprössling Hannes hielten die Fahne bei diesem Event vertretend hoch und lieferten auch erstklassig ab! Sogar so gut, daß es Susi gelang die Damen Biobike Wertung souverän zu gewinnen. Folglich stand eine Recht kurze Nacht bevor, immerhin musste dies gebührend gefeiert werden, Eric hielt aber trotzdem an unserer 3.30 Uhr Abfahrtszeit fest. Gut so, immerhin mussten wir Sonntag 13 Uhr unseren Shuttlebus von Davos nach La Punt schaffen.

Pünktlichst 3.30 Uhr Sonntag früh flog Eric bei mir ein, die Handgriffe sitzen und die Räder samt Gepäck waren schnell im Auto verstaut, mit von der Partie diesmal Eric's Freundin Sarah, welche bei dem Event Swiss Epic diese Woche als Volontär mit arbeitet und uns so quasi immer begleiten wird. Die Fahrt nach Davos verlief super, Eric ist ein klasse Autofahrer, ich bin auf der A4 eingeschlafen und in Davos wieder aufgewacht, sehr angenehme Reise für mich! Eric's Wagen parkten wir auf extra angelegter Parkfläche, schraubten unsere Räder zusammen, dies leider im Dauerregen und warteten auf unseren Shuttlebus nach La Punta, unserem ersten Etappenort. Soweit so gut, bis das verladen der Räder begann... ein Reisebus mit Radanhänger im Kastenformat, der Busfahrer hatte offensichtlich keine Affinität zu hochpreisigen Rädern. Das Einstapeln selbiger erfolgte derart grob, einfach abgeben, weg gehen und hoffen, dass danach alles noch funktioniert.

In La Punt angekommen nahmen wir unsere Räder unbeschadet freudig in Empfang und bezogen unsere Nobel-Residenz für die nächsten Tage. Alles erinnert hier an unser letztjähriges Abenteuer in Südafrika, als hätte jemand die Zeit zurückgedreht - waren wir auch dort stets in derart luxuriösen Hotels untergebracht. Für gewöhnlich verkehren wir eher in einfachen Herbergen, wahrscheinlich stellt deshalb das Gehirn die Verbindung her... Schnell war mir auch klar, das ich in meinem Köfferchen eher das legere Outfit gepackt hatte, hier wäre eher der feine italienische Zwirn angebracht. Beim Abendessen relativierte sich dies aber, es war klar ersichtlich wer normaler Hotelgast und wer Swiss Epic Teilnehmer ist! Wir gehen somit in der Masse unter. Das feine Hotel bietet allerhand, so nutzte ich die Möglichkeit des Saunierens vorm Abendessen und suchte meine innere Mitte. Das Abendessen ließ dann ebenfalls keine Wünsche offen und genossen das reichliche Buffet.

Die Nacht verlief angenehm, das Frühstücksbuffet ebenfalls perfekt, trafen wir hier auf unsere Dresdner Freunde. All jene, welche zu unserem Vortrag waren, können sich sicher noch an den netten Herren erinnern, welcher mich im Parkhaus in Kapstadt nach einer kürzeren Schraube gefragt hat, selbiges Team startet hier nun erneut mit uns. Ein leichter Regenschauer zwang uns zu einer längeren Tischtennis-Session im Hotelkeller, nun haben wir ein neues Hobby... bestimmt interessant zuzuschauen, wenn so zwei ambitionierte Radler im Anschlag um die Platte tanzen.

Punkt 12 Uhr rollten wir dann locker per Rad zum Eventgelände, um unsere Akkreditierung durchzuführen, dies erfolgte, wie zu erwarten problemlos und sehr angenehm, alles bis zum letzten Punkt zu Ende gedacht - einfach perfekt! Das Starterpaket enthält wieder allerhand Dinge, diesmal aber leider keine große Reisetasche, so müssen wir alles bestmöglich in unseren eigenen verstauen - der Vorteil hier, wir müssen nur einmal unser Hotel wechseln.
Eine kleine Vorbelastung auf der Rückfahrt war obligatorisch, man merkt aber bereits deutlich das unser Start auf über 1700 m.ü.N liegt und wir Flachländer hier mit geminderter Power im Berg stehen. Die Startnummern waren dann schnell montiert, der heiß ersehnte Rahmenaufkleber in einer Art emotionalen Zeremonie aufgeklebt und so sind wir nun startbereit!

Wir freuen uns nun riesig auf die uns bevorstehenden Tage und hoffen auf ein sturzfreies und defektfreies Etappenrennen!

Vielen Dank an alle für's Daumen drücken, wir werden berichten!