Das es oft es anders kommt - als man denkt - wurde uns schon des öfteren
gelehrt. Das aber die heutige Etappe 2 eine derartige Wendung annimmt,
damit hätte niemand gerechnet!
Aber alles von Anfang an, der gestrige Abend verlief soweit nach Plan,
die üblichen Kohlenhydrate wurden zum Abendessen inhaltierten. Die
Brasil Ride Fahrertasche für die Abgabe und den weiter Transport gepackt
um alles nötige für 3 Tage Zeltaufenthalt im Urwald dabei zu haben. Als
wir dann gegen 21Uhr im Bett lagen begann ein starker Regenschauer
gepaart mit Sturm der nicht enden wollte. Wir befanden uns mitten in
einem Unwetter, es dauerte nicht lange bis der erste kurze Stromausfall
auf uns traf, erfreulicherweise nur von kurzer Dauer. Bereits hier
merkten wir, dass die eigentlich unabdingbare Klimatisierung unseres
Appartements versagte, lediglich die eh schon warme Luft nur noch
umwälzte und wir somit vom einfachen da liegen schwitzten...an schlafen
war nicht zu denken, Die doch recht einfache, aber hier übliche
Bauweise, unseres Domizils ließ uns jeden Tropfen hören und wir warteten
eigentlich nur noch drauf, dass es irgendwo anfängt rein zu regnen. Der
Zeiger auf der Uhr war wie angenagelt, doch plötzlich ein lauter knall
eines fetten Kurz- oder Erdschlusses! Alles Dunkel! Es dauerte keine
fünf Sekunden und der Strom war wieder da, als sofort wieder ein lauter
kurz stehen bleibender Kurz- oder Erdschluss einer wahrscheinlich recht
hohen Spannungsebene sich bemerkbar machte. Als begeisterter Elektriker
und Kabelmonteur musste ich natürlich zum Balkon eilen um eventuell
dieses Highlight live zu sehen. Tatsächlich knallte es ein drittes Mal,
der ganze Himmel war hellblau erleuchtet und wieder blieb der fette
Lichtbogen sicher 2 Sekunden stehen. Ich schätze mal, dass es mindestens
Mittelspannung gewesen sein muss. Diesmal blieb aber alles um uns rum
dunkel - wir hatten Stromausfall. Einzig in unserem Nachbarhotel sprang
sofort der Notstromdiesel an und blubberte vor sicher hin.
Ungefähr drei Stunden sind vergangen, als der Strom mitten in der Nacht
wieder kam und unsere Handys sich erneut ins W-Lan einwählten. Kurz
darauf bekamen wir die Nachricht, dass die morgige 130Km
Überführungsetappe aufgrund der extremen Wetterbedingungen abgesagt wird
und wir weiteres 10.30Uhr erfahren werden. Das positive, wir konnten
ausschlafen und hatten keinen Stress. Nun mussten wir mit unserem Hotel
klären, dass wir mindestens eine weitere Nacht unser Zimmer benötigen,
glücklicherweise war dies kein Problem! Halb 11 erhielten wir dann die
Nachricht das 13.30Uhr eine verkürzte Etappe 2 um Arraial gestartet und
scharf gefahren wird. Unsere Begeisterung hielt sich in Grenzen, da die
uns zu erwartenden Bedingungen klar waren. Im Startblock stehend selbst
war es dann erfreulicherweise trocken, zumindest von oben. Gestartet
wurde als Massenstart eingeteilt in Blöcke in Abhängigkeit des
Vortagesergebniss. Wie erwartet ein feuchter Start, ballerten wir mit
bedacht voran. Bis nach genau 2,5Km das Fahrerfeld stoppte und lautstark
kommuniziert und gestikuliert wurde. Fakt war vor uns lag eine Art
Feldweg / Gravel Anstieg was hier als normale Verbindungsstraße fungiert
aber brutal schlammig war. Am Fuße des Anstiegs konnte ich Autos quer
zur Fahrbahn erkennen, ich vermute die sind einfach den Berg
unkontrolliert runter gerutscht gekommen und unten zusammen gestoßen.
Rennabruch!!! Wir haben kein Wort verstanden, die Zeichen waren aber
eindeutig. Nun erklär einmal 500 mit Temperament geladenen Brasilianern
im Rennzwirn, dass hier Schluss ist und das es nur einen Weg zurück
gibt, nämlich den, dass Rad umzudrehen und zurück zu Start. Ich Denke
die GoPro Aufnahmen werden das beim nächsten Vortrag eindrucksvoll
darstellen!