Montag, 3. Oktober 2022

The Way to Cape Town #3

Der Monat September begann sportlich für uns, mit KronplatzKing und Greifenstein Bike Marathon waren dies aber auch schon die letzten Langstreckenrennen für diese Saison, von Mitte bis Ende des Monats, war unser Plan das Training etwas runter zu fahren und so die jährliche Saisonpause einzuläuten.

2 - 3 Wochen Trainingspause machen wir jedes Jahr, in der Regel etwa 1 Monat später, aber der Tatsache geschuldet im März kommenden Jahres mit halbwegs brauchbarer Form in Kapstadt zu stehen, erschien es uns schlüssig, dies nun etwas eher zu tun.

Eric's Saisonpause wurde anfänglich durch eine Erkältung bestimmt, offensichtlich setzten ihm die nass - kalten Bedingungen beim GBM in Geyer zu, aber auch dies war schnell auskuriert und so hieß es für uns Beine hoch legen um Kraft zu tanken für die nächste Saison. Da im September endlich der lang ersehnte Regen einsetzte, kam es auch zu keinerlei Langeweile, galt nun für mich wieder der Kampf gegen den Graswuchs. Rückblickend betrachtet, hatte ich dieses Jahr Glück damit, derart wenig Rasenpflege - aufgrund der Trockenheit, das war schon außergewöhnlich.

Mitte September, am 18.9 war dann der Höhepunkt der Marathon Profis. In Haderslev / Dänemark wurde dieses Jahr die Weltmeisterschaft im MTB XCM ausgetragen, mit großem Interesse verfolgten wir live, so gut es ging, dass Geschehen im Internet, immerhin kam der letztjährige Weltmeister aus Bayern und weiterhin hatte Deutschland einige ganz heiße Eisen im Feuer beim Kampf um das Regenbogentrikot! Bereits vorab studierten wir ausgiebig das Streckenprofil und uns war fast klar, dass diesmal die Karten ganz neu gemischt werden. Der Kurs war sehr flach und folglich weniger selektiv, genau dies spiegelt sich auch in den Zeiten wieder, der Kurs war gemacht für Tretungeheuer - weniger für leichte Marathon Bergflöhe. Umso erfreulicher ist das Ergebnis der hiesigen Fahrer, allein 4! Deutsche in den Top 10 und dabei schrammte Andreas Seewald, der letztjährige Weltmeister, um 17 Sekunden am Titel vorbei. Sehr beachtliche Leistung von allen Sportlern und zeugt von dem erfreulich sehr hohen Niveau im deutschen Radsport! Wenn man nun bedenkt, dass wir mit all diesen Übermenschen beim Cape Epic an einer Startlinie stehen werden, bin ich jetzt schon gespannt, wie viele Stunden wir täglich aufgebrummt bekommen.
In mir keimt noch ein Fünkchen Hoffnung, dass eventuell Sonderklassements wie Kuriositätenwertung oder ähnliches eingeführt werden und wir dort punkten können.

Am 21.9 war es dann so weit, die Strecke des Cape Epic 2023 wurde veröffentlicht, auch hier analysierten wir sofort genauestens jedes Höhenprofil. Die Eckdaten: 658km mit 15775hm verteilt auf 8 Tage, verglichen mit der Transalp könnte man der Annahme sein, uns erwartet eine leicht lösbare Aufgabe, dem wird aber nicht so sein. Erzählungen, Blog's und Videos nach erwartet uns dort ein wesentlich gröberer und Kraftraubender Untergrund, verbunden mit den klimatischen Bedingungen, wird das ein ordentlicher Brecher - da bin ich mir sicher! Auch die Charakteristik ist absolut nicht vergleichbar zur Transalp, in Südafrika umfasst der längste Anstieg am Stück 600hm, bei der Transalp waren das gut über 2000hm! Nun verstehe ich auch warum die Crosscountry Profis in Südafrika stets um den Sieg mit kämpfen, passt dies doch recht gut zu deren Anforderungsprofil. Inwieweit uns diese Topographie in die Karten spielt, oder eben auch nicht, ist mir noch nicht klar, Fakt ist - es werden weite Stücke in flachem Geläuf absolviert und dort zählt "Masse ist Macht" was die Situation um die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage etwas entspannen sollte.

Während der Routen Vorstellung keimten in mir erste Zweifel und Ängste, wurde mir hier zum ersten mal richtig bewusst, dass dies eine rein englisch sprachige Veranstaltung ist. Die in Wort und Schrift ausschließlich englisch vorgestellte Strecke machte dies umso deutlicher, bekomme ich dort immer wieder meine Grenzen aufgezeigt. Der Fremdsprachenunterricht zu Schulzeiten ist nun schon paar Tage her, galt meine Interesse zur damaligen Zeit auch mehr den Partys am Wochenende und den zwei beinigen Schönheiten ringsum - hach wie sich die Zeiten ändern...
Wer hätte damals gedacht, heut vor so einem Vorhaben zu stehen. Nun heißt es dies zu verbessern, um sich auf und abseits der Strecke verständigen zu können, so mein eigener Anspruch.

Mit Beginn des Monats Oktober startet nun unsere Trainingsvorbereitung und wir hoffen, auf einen milden, langen Herbst, um wenn möglich noch ein paar längere Einheiten an den Wochenenden zu absolvieren. In erster Linie wird es darum gehen gesund durch den Herbst / Winter zu kommen, um konstant trainieren zu können, bei den hohen Krankenzahlen und der wieder steigenden Viruslast kein leichtes unterfangen, versuchen wir aber bestmöglich durchzukommen.