Montag, 10. Juli 2023

Die Rennsaison ist in vollem Gange

Die Blogeinträge schleifen etwas und die ortsansässige Ultraszene monierte bereits... die Jahreszeit Sommer bringt neben Arbeit und Training jedoch auch eine Menge zusätzliche zeitfressende Aufgaben mit sich, sodass folglich manchmal etwas auf der Strecke bleiben muss. Die Produktion zu unserem Reportagefilm "Cape Epic 2023" läuft ebenfalls auf Hochtouren und gestaltet sich aufwändiger als erwartet.
Nun aber eine kleine Zusammenfassung der vergangen Radsport Veranstaltungen.

Begonnen mit dem Kral Author Sumavy in unserem sportbegeisterten Nachbarland Tschechien. Am 27.5. starteten Eric und ich auf dem Marktplatz von Klatovy zur 70km und 2015hm umfassenden Runde. Die Zeichen standen vorab ungünstig für mich, so laborierte ich die vorangegangenen 2 Wochen an einer Erkältung, sodass ich infolgedessen diese Zeit nicht in den für Rennen so wichtigen Bereichen trainieren konnte. Man könnte sagen, maximal ausgeruht stand ich an der Startlinie, standesgemäß ordneten wir uns bei der Aufstellung weit vorn ein, unsere kleinen Startnummer Zahlen machten dies möglich.
Zu meiner Überraschung drehten die Beinchen im Rennverlauf sehr willig und ich konnte mich um Position 4 festsetzen, mit einem mir gut bekannten deutschen Racer bildete ich eine sehr gut funktionierende Union bis wir etwa bei KM 30 auf die ehemalige Spitzengruppe trafen, welche am Streckenrand - mitten auf einem Feld - damit beschäftigt war einen kollabierten, vor uns gestarteten Langstreckler zu Reanimieren. Nach kurzer Absprache fuhr ich weiter um Hilfe zu organisieren, dies ist mir zum Glück auch gelungen. Mit einem flauen Gefühl im Magen setzte ich das Rennen fort und konnte es unter diesen denkbar ungünstigen Bedingungen gewinnen... die Freude darüber hielt sich aber verständlich in Grenzen. Für Eric lief es eher durchwachsen, er übersah eine Streckenmarkierung und fuhr so, gemeinsam mit Sportfreund "DD" zusätzliche 6 KM. Schlussendlich stand für ihn somit ein 24. Platz gesamt zu buche und die ersten wichtigen Punkte in der Marathon Man Europe Serie sind eingefahren.

Zwei Tage später stellte sich Eric beim Dresden Marathon an die Startlinie, ich ließ gezielt aus, frönte aber vom Streckenrand dem wilden Treiben der Teilnehmer. Eric sprach von einer tollen Strecke und einem ebenfalls gut ausgeschilderten Streckenverlauf, er brachte es nach einem spaßigen Rennen auf einen sehr guten 14. Platz gesamt!

Mitte Juni starteten wir beide gemeinsam beim Malevil Cup in CZ, auch hier ging es für uns um wichtige Marathon Man Europe Punkte, der Start erfolgte zügig und wir sortierten uns ganz vorn mit ein. Schnell merkte ich, meine an dem Tag doch recht schweren Beine, wahrscheinlich etwas zu stramm trainiert in vorangegangener Woche. Immer wieder versuchte ich, Anschluss an die Spitzengruppe zu halten, doch meine an dem Tag unwilligen Stelzen quittierten irgendwann ihren Dienst, ich musste reißen lassen und fuhr ab ca. KM 20 allein auf weiter Flur mein Rennen ins Ziel. Zu allem Überfluss gab es etwa bei KM 30 einen starken Gewitterguss, welcher das Rennen in eine rutschige Schlammschlacht verwandelte. Genau dies wurde Eric zum Verhängnis, er stürzte leicht und nahm entsprechend Bodenprobe, ohne Blessuren erreichte er aber das Ziel in Jablone als gesamt 9. Platz, bei mir ergab es schließlich einen 5. Platz Overall.

Am Wochenende des 24.6.2023 startete Eric gemeinsam mit Sportfreund Tobi zum alljährigen "heavy 24", im Zweier-Team galt es 24 Stunden lang - so oft wie möglich - den Stausee Rabenstein zu umrunden. Als Fan und Sportfreund unterstützte ich die zwei zumindest moralisch etwas und ließ mich während des Rennens mal in Chemnitz blicken. Eine sehr gut organisierte Sportveranstaltung mit jeder Menge verrückten Radfahrern, ganz nach meinem Geschmack! So beobachtete ich das Renngeschehen ein paar Stunden und genoss die Atmosphäre. Die zwei lieferten ein sehr starkes und gleichmäßiges Rennen ab, was sich im Ziel mit einem hervorragenden 2. Platz bezahlt machte!

Kommendes Wochenende, am 15.7.2023 wartet auf uns in Bad Goisern ein ganz besonderes Schmankerl, die in MTB Marathon kreisen weit bekannte Salzkammergut Trophy steht an. Bereits 3 Teilnahmen auf der Marathon Distanz kann ich verbuchen, dieses Jahr soll aber alles anders werden... Eric und ich haben uns gemeinsam für die berühmte, berüchtigte Ultra Distanz gemeldet. Wahrscheinlich der extremste Brecher unter den Europäischen Marathon Rennen. Die reinen Eckdaten treiben selbst jedem gestandenen Marathoni Angstschweiß auf die Stirn - 211 KM gepaart mit 7100hm sind eine absolute Ansage! "Einmal Hölle und zurück" so der Slogan dieses Rennens, dies sollte wohl vorab schon alle Fragen klären. Die derzeitigen Wetter Aussichten sind fast zu gut, 34 Grad und Sonne meint das Internet, dies macht es natürlich nicht einfacher und die zu erwartende Ausfallquote wird dementsprechend hoch sein. Wir hoffen auf ein gutes durchkommen und rechnen mit Fahrzeiten von bestenfalls 12 - 13 Stunden.
Wir sind beide hoch motiviert und freuen uns bereits, dem Teufel in der Hölle zu begegnen... Szene-Kenner wissen Bescheid!
Drückt uns die Daumen, wir werden es brauchen!