Sonntag, 3. Juli 2022

Transalp 2022 Etappe 1 Lienz - Sillian 65km 3080hm

Überpünktlich kamen wir im Startbereich an, die Temperaturen früh 8 Uhr angenehm warm. Schnell war klar - heut wird es heiß, hat den Vorteil die Bekleidungswahl schnell getroffen und auf ein Minimum begrenzt zu haben "weniger ist mehr". Ausreichend Trinken spielt jetzt vor dem Start schon eine elementare Rolle. Wie bereits gestern geschrieben durften wir aus Block 2 starten, etwa um Position 120 gingen wir ins Rennen.
 
Punkt 9.00 Uhr fiel dann der ersehnte Startschuss und die hochmotivierte Meute setzte sich in Bewegung, nicht so sportlich wie von mir angenommen weil es direkt in den Berg ging. Das Feld musste sich erstmal sortieren, viele vor uns gestarteten wurden durchgereicht, wir wurden von hinten überholt alles war dabei, der erste Anstieg umfasste 800hm, wir fuhren eine solide Pace - Eric gab vor... den Kulminationspunkt (die Sternalm) erreichten wir nach knapp 50 Minuten. Mein Powermeter attestierte mir am ersten Anstieg gut 260 Watt Durchschnitt, das ist ganz okay wenn man bedenkt das Rudi etwa 25 Watt mehr treten muss als ich, konnte ich doch mein Körpergewicht seit dem Riva Bike Marathon um knapp 4 Kilo senken, das sind Welten beim bewältigen solcher Anstiege!

Nun begann die Trailparty, im Downhill ging es zuerst über Peter Sagan Trail bergab, fragt mich nicht warum ein MTB Trail nach einem Straßenrad Profi benannt wird, war aber ganz lustig zu fahren. Gebaute Trailabfahrt ähnlich Kronplatzking, anfänglich noch etwas steif auf dem Rad sitzend wurde es mit jedem Meter besser... ein überholen der vorausfahrenden gestaltete sich schwierig und so mussten wir stets auf passende Stellen warten. Der Krönende Abschluss dieser Abfahrt fand auf dem Alban Lakata Trail statt, würdiger Trailname zumal Alban selbst Lienzer ist.

Im Tal angekommen etwa bei km 13 ging es im Sägezahnprofil über Wald und Wiesenwege, teilweise Asphaltstraßen zur ersten Verpflegung. Volltanken war angesagt, ich übernahm vorher bereits Erics 3. Flasche und fuhr etwas vor. Wir fahren beide ohne Trinkrucksack, ich mit etwa 1,3Liter am Rad / Rudi mit ca 1,5 Liter am Rad und eine 0,5 L Flasche steckt hinten im Trikot. Alle Flaschen gefüllt, etwas Melone gegessen, ein paar nette Worte mit den Verpflegungspunkt Betreuern gewechselt und weiter ging die Fahrt über Lienzer Klause - Pustertaler Höhenstraße und diverse wunderschöne Bergdörfer. Entlang der Strecke immer wieder Ortsansässige Sportbegeisterte und Betreuer von Fahrern, teilweise warteten Kinder am Streckenrad mit Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch um die Fahrer etwas abzukühlen, mittlerweile hatten wir Temperaturen jenseits der 30 Grad.

Wir trafen mit 2 Mixed Teams zusammen und fuhren einen großen Teil der relativ Flachen Strecke gemeinsam, merkte ich aber schnell das meinem Teampartner Eric etwas zuhängt, wird Rudi ruhig und macht sich nicht mehr über andere lustig, läuft irgendwas aus dem Ruder ;-) - Ihm machten die Temperaturen zu schaffen. So gut es ging spannte ich vor und gewährte Windschatten, kurzzeitig kam auch die altbewährte Ochsenkarrentechnik zum Einsatz, müssen wir hier aber noch an der Haltetechnik feilen.

Der 2. und letzte lange Uphill hoch zur Fronstadlalm stand an, knapp 1000hm am Stück. Nach etwa 250hm die 2. Verpflegung, ich fuhr wieder mit Erics Trikotflasche vor, der Empfang war herzlich, ein Betreuer aus dem letzten Jahr (die Vogtländer) erkannte mich sofort und ein netter Plausch folgte, kurzes genießen von Melone und Kuchen, Flaschen füllen und ab in die letzten Höhenmetern des Tages. Racepace war da nicht mehr drin, wir fuhren so gut es ging und Eric seine Beine zum treten zwingen konnte. Die Hitze forderte seinen Tribut, mein Freund Rudi quälte sich - ich merkte es, konnte aber direkt dort nichts tun. Nach einer gefühlten Ewigkeit "bratend" in der Sonne erreichten wir, mit im Anstieg Wattwerten im untern Grundlagenbereich, die Fronstadlalm... ab jetzt nur noch ins Ziel Rollen, knapp 1000hm auf Schotter/Waldwegen mit Höllenspeed dem Ziel entgegen, lieber hätte ich hier noch ein paar Trails gefahren aber das gibt die Topographie halt nicht immer her.

Die Zielzeitnahme fand außerhalb von Sillian statt und das macht absolut Sinn! Konnten wir so gemütlich ins Ziel Rollen und noch etwas die Traumhaft schöne Gegend genießen...

Angekommen im Ziel wartete der Ort mit Kulinarischen Osttiroler Köstlichkeiten auf, besser geht es nicht!
Im Zielbereich warten zusätzlich Stände von Maxxis, Bitburger 0,0, Bratwurst und Smoothiebar, Magura, Dr. Jentschura, 9th Wave und Scott... letztere wieder als Servicepartner für Kunden, Scott Fahrer kommen hier auf den Genuss einer täglich Kostenlosen Radwäsche + Service - Eric darf dies auch dieses Jahr genießen / ich muss wieder selber putzen. Die anderen genannten Promotion Stände bieten alles Kostenlos an! Essen / Trinken / Serviceleistungen for Free! Das ist schon ganz großes Kino!

Frisch geduscht sitze ich nun bei lockerer Musik im Zielbereich beobachte das treiben, lausche gesprächen anderer Fahrer, unterhalte mich mit anderen bekannten Fahrern welche man immer irgendwo wieder trifft und genieße das Ambiente. Ich fühle mich sehr wohl hier und freue mich schon auf das, was uns morgen erwartet. Beide Bikes stehen schon gewaschen wiederholt im Bike Depot, auch hier sehr vertrauenserweckend - oder man stumpft einfach mit der Zeit ab ;-).

Ergebnis Platz 10 in unserer Kategorie Team Men und Platz 20 Team Overall, wir schauen nach vorn ;-)

Morgen geht es von Sillian nach Bruneck 72km bei 2500hm seit gespannt, wir sind schon wieder heiß!