Die gestrige "Around the World Party" hinterließ Spuren, exzessiv widmeten wir uns dem vielfältigen Buffet und feierten recht ausgelassen bis zu später Stunde, überall gleichgesinnte, Gesprächsstoff in Mengen - wäre da nicht die Sprachbarriere.
Ein Glück das 2 Dresdner DSC MTB'ler ebenfalls den Weg nach Südafrika gefunden haben und wir so etwas sächsischen Smalltalk halten konnten. Ebenfalls kennengelernt haben wir 2 Kölner Jecken, die eigentlich aus Koblenz kommen - Insider werden nun ahnen welche Bikes sie fahren.Der Morgen danach begann recht Früh, wollten wir auch am Frühstücksbuffet glänzen. Die ersten Worte von Eric waren dann allerdings etwas ernüchternd, er sprach von "nicht geschlafen" und "Magen/Darm". Schlecht, sehr schlecht dachte ich mir sofort, spätestens als Eric dann tatsächlich nur Haferbrei und Banane auf dem Teller liegen hatte, wusste ich - jetzt haben wir ein Problem! Die Zeit war knapp, wollten wir doch den ersten Bus zu "Meerendal Wine Estate" schaffen, um den großen Trubel zu umgehen. Im Bus angekommen, machte Eric sich unüblicherweise nicht lustig über das restliche Fahrerfeld, ein weiterer wichtiger Indikator unserer prekären Lage!
Die Busfahrt selbst, ist eigentlich schon einen eigenen Blogeintrag wert, reise ich dieses Thema hier nur kurz an... das in Südafrika die Uhren etwas anders ticken, haben wir ja in der kurzen Zeit schon mitbekommen, aber ich komme immer neu ins Grübeln. Die asphaltierte Einfahrt zu dem Eventgelände durfte der Bus nicht passieren, über das zurück stoßen des Busses im Harakiri Manöver sehe ich noch hinweg. Ein Security Jeep sollte uns den Weg weisen und führte uns zu einem Tor, welches auf eine Art abschüssigen Wiesenweg führte, hier sollte der Bus einfahren. Das genannte Tor, war ursprünglich sicher für PKW's gebaut nicht für Busse, trotzdem ist es dem Herrn Kapitän gelungen, mit sehr viel Gefühl und rangieren sich irgendwie durch zu manövrieren. Das diese Einlage nicht ohne entsprechenden Beifall im inneren ausgeht, spricht für die Bewunderung der Reisenden. Zu allem Übel regnete es bereits wiederholt seit der Nacht, nun kombiniert der kleine Junge vom Dorf -> Wiese - Feldweg - Gefälle - Regen, ich sah das Elend schon kommen. Es kam was kommen musste, der Bus blieb in folgender Auffahrt "Kleben", trotz mehrmaligen Versuchen mit Schwung war Schluss, zum Glück funktionierte es Rückwärts noch und so gelang es den Fahrer mit reichlich Geschick die - Karre aus den Dreck zu lenken.
Auf dem riesigen Renngelände selbst holten wir als erstes unsere Bikes aus dem Bikedepot, den Transport im LKW haben die Sportgeräte unbeschadet überstanden, man muss den Leuten nur vertrauen. Ab auf die Strecke, wir wollten die ersten sein, am ersten Anstieg zog es dann Eric gänzlich den Stecker und er entschied umzudrehen, die einzig richtige Entscheidung in dieser Lage! Wir stimmten uns ab und ich setzte solo die Testrunde fort, alleine auf weiter Flur irgendwo in Afrika, kein Fahrer in Sichtweite, die Strecke war sehr gut markiert, zweifelt man trotzdem gelegentlich, wenn niemand weit und breit da ist. Wildtiere kreuzten sehr oft meinen Weg, allen voran eine Art extrem großer Rebhühner, eine Gruppe aus etwa einem dutzend Tieren mit reichlich Jungtieren stieß ich auf und wurde sofort attackiert, zum Glück bin ich mit Federvieh groß geworden und konnte die Situation einschätzen. Weiterhin lagen große Stacheln von Stachelschweinen auf meinem Weg, so scheint es hier doch jede Menge Wild zu geben.
Die Strecke selbst war trotz der Nässe flüssig zu fahren, in den Uphill sowie Downhills gab es keinerlei fahrtechnische Bosheiten. Ein Highlight für mich war die Überquerung eines kleinen Stausees auf einer schmalen Pontonbrücke ohne Geländer und die gebauten Trails um das Weingut Meerendal. Die zuletzt genannten Trails lassen Erinnerungen an die Kronplatz Abfahrten hoch kommen, bei weitem nicht so zornig und steil wie in Südtirol, aber ebenfalls ein Genuss zum fahren!
Im Ziel angekommen fand ich dann schnell einen recht "blassen" Eric wieder... die Strapazen waren ihm ins Gesicht geschrieben.
Die Bikes gaben wir wieder im Bikepark ab, dies stört mich mittlerweile überhaupt nicht mehr, ist hier um das Eventgelände einen riesiges Aufgebot an Security. Auf kurzen Weg holten wir unsere Startnummern und das riesige Teilnehmerpaket bestehenden aus:
- Personalisiertem Cape Epic Koffer- Cape Epic Daunenjacke
- Cape Epic Armlingen
- Trinkflaschen uvm.
Unsere zusätzlich gebuchten Upgrades mussten noch abgestimmt werden und schon saß Eric wieder im Bus Richtung Hotelzimmer. Ich blieb noch vor Ort, genoss das treiben und den Flair der Veranstaltung und gönnte mir eine Pizza, bevor es auch für mich Richtung Hotel ging.
Im Hotelzimmer angekommen, besprach ich mit Eric die Situation und kontaktierte unser Team Interne Race Ärztin, sie empfahl mir ein Präparat und sofort machte ich mich auf den Weg zur Apotheke. Einen riesen Dank an dieser Stelle L.S.! Trocken Brot, Banane, Wasser und Elektrolyte runden das abendliche Menü für Eric ab, während ich nun auf dem Weg zur Prerace Pastaparty bin, um unser Team standesgemäß zu vertreten.
Drückt bitte alle die Daumen, dass ich mit Eric morgen gemeinsam 11:21Uhr Ortszeit von der Startrampe zum Prolog Zeitfahren starten kann! Wir werden alles versuchen!
Auf YouTube gibt es vom morgigen Zeitfahren eine Liveübertragung, gern könnt ihr Live mitfiebern!